Papst Hadrian VI. (1459 - 1523)



Papst Hadrian VI. wurde als Adrian Florensz in Utrecht geboren und hatte als Papst von 1522 bis 1523 ein sehr kurzes Pontifikat.

 

Ausgebildet bei den „Brüdern vom gemeinsamen Leben“ und damit der geistlichen Strömung der Devotio Moderna nahestehend, empfing er nach dem Studium die Priesterweihe und war zunächst als Professor in Löwen tätig.

 

Von den Habsburgern nach Spanien geholt wurde er zunächst 1516 Bischof von Tortosa, 1517 wurde er zum Kardinal erhoben und dann im Jahre 1522 zum römischen Pontifex gewählt. Er sah die Gefahr der Kirchenspaltung und suchte durch eine Reform der Kirche dieser entgegenzuwirken. Berühmt geworden ist sein pointiertes Schuldbekenntnis, das er innerhalb seiner Instruktion an die Reichsstände zu Nürnberg abfasste und dort durch seinen Legaten auf dem Reichstag 1522/23 verlesen ließ. Dieses Schuldbekenntnis wurde überhört. Er forderte in seiner Instruktion aber auch die Durchführung des Wormser Edikts gegen Luther. Persönlich bescheiden lag ihm die Reform der Kirche am Herzen.

 

Sein Grab befindet sich in der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell’Anima in Rom.

 

Im Film finden wir eine „komponierte Szenerie“ – denn im Filmgenre ist es möglich, die Zeitebenen zu „vermischen“ (Luther & Hadrian VI. und Philipp Neri & Alex) und die Frage zu stellen, welche Folgen ein Gespräch des Papstes mit Luther u.U. hätte zeitigen können.


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Die Instruktion Papst Hadrians VI. an die Reichsstände zu Nürnberg
Quelle: Ludwig v. Pastor: Geschichte der Päpste Bd. IV. Im Zeitalter der Renaissance und der Glaubensspaltung von der Wahl Leos X. bis zum Tode Klemens' VII. (1513 - 1534). Zweite Abteilung, Adrian VI. und Klemens VII., Freiburg 1907, S. 91-95, bes. S. 93-94.
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